Elisabeth aus Wien

Neun Monate in der Hauptstadt Südtirols

Nach einem tollen Vorbereitungswochenende in Berlin und einer ewigen Zugfahrt war es endlich soweit. Nächster Halt: Bozen. La prossima fermata: Bolzano. Der Ort, an dem ich die nächsten neun Monate leben sollte.

Immer dieselben Fragen gingen mir durch den Kopf. Was werde ich dort wirklich tun? Wo werde ich wohnen? Mit wem? Wird es mir gefallen? usw.

Und dann ging alles ganz schnell. Mein Tutor holte mich und meine deutsche Kollegin ab, brachte uns in unsere schöne Wohnung wo schon unsere Mitbewohner (andere Freiwillige aus Italien) auf uns warteten. In den ersten Tagen lernte ich so viele Dinge und Menschen auf einmal kennen. Alle Projekte der Organisation, Bozen, Mitbewohner, Kollegen und Flüchtlinge. Ja, denn mein Freiwilligendienst war die Arbeit in einem Zentrum für politische und wirtschaftliche Flüchtlinge aus Afghanistan, Irak, Iran, Türkei, Albanien, Mazedonien, usw. Eine tolle Arbeit.

Natürlich braucht man [oder ich] zuerst Zeit um sich einzuarbeiten. Um die neue Sprache die [fast] jeder – außer dir – spricht, verstehen zu lernen. Um die Menschen kennen zu lernen und zu wissen, was du dort wirklich tun kannst/sollst. Und wenn diese „Eingewöhnungszeit“ vorbei ist, dann wird die Arbeit noch interessanter. Es ist so bereichernd sich mit Menschen aus anderen Ländern zu unterhalten. Etwas über ihre Heimat, ihre Kultur und ihre Probleme zu hören. Und nicht nur zu hören sondern auch zu fühlen, wenn du in ihre Augen blickst, sie dir einen ihrer Tänze lernen oder dich zum Essen oder Tee trinken einladen. So habe ich nicht nur das Leben auf der Flucht besser kennen gelernt – verstehen kann man das nie, wenn man es nicht selbst erlebt hat – sondern auch das Leben in anderen Ländern.

Spannende Arbeit, viele Freiheiten und wertvolle Erfahrungen

Ich hatte sehr viele Freiheiten in meiner Arbeit und konnte selbst entscheiden was ich tun will. So habe ich mich sehr viel mit den Kindern beschäftigt (Schwimmen, Park, Hausübung, Theater, Kreative Dinge…). Auch sonst hatte ich in diesem Jahr sehr viele Freiheiten. Außerhalb der Arbeitszeiten konnte ich tun und lassen was ich will und hatte keinerlei lästige Verpflichtungen und so habe ich das Leben mitten in einer Kleinstadt in vollen Zügen genossen. Hab viel unternommen, bin gereist, habe italienisch gelernt, Freundschaften geknüpft, Kurse besucht,…

Es waren wirklich schöne neun Monate in Italien. Ich habe viel gelernt: Mein Leben selbst zu organisieren, Initiative zu ergreifen, meine Fähigkeiten zu nützen und mit sehr unterschiedlichen Menschen zusammenzuleben und dabei Kompromisse zu machen sowie Andersartigkeiten zu akzeptieren. Italienisch. Andere Kulturen und andere Mentalitäten. Und auch entdeckt: Italien. Österreich […so seltsam das klingt]. Mich selbst. Und meinen Weg.

Die Welt ist „größer“ geworden für mich in dieser Zeit – und es gibt noch so viel zu entdecken. Also macht euch auf den Weg 😉

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